Demo 1.Mai Chemnitz

Am 1.Mai fuhren wir nach Chemnitz um gegen die Nazis vom 3. Weg zu demonstrieren.

Der 3. Weg ist eine 2013 gegründete Kleinstpartei, in der überwiegend frustrierte NPD-ler sowie Mitglieder des wegen Bildung einer kriminellen Organisation verbotenen „Freien Netzes Süd“ Unterschlupf fanden. Mit Ihrem 10-Punkte-Wahlprogramm lehnen Sie sich ganz bewusst an die NSDAP an. Der 3. Weg gilt als besonders militant und im Gegensatz zu anderen Nazis als gut organisiert. Dennoch konnten Sie statt den erwarteten 1500 nur 500 Nazis mobilisieren.

Zusammen machten sich an dem Tag über 4000 AntifaschistInnen auf den Weg nach Chemnitz.
Gründe dafür sind klar: Angriffe auf AntifaschistInnen sind in Northeim und Einbeck keine Seltenheit mehr. Wer sich klar gegen Nazis positioniert, muss mit Angriffen rechnen. Ein Gefühl, das wahrscheinlich auch die GenossInnen aus Chemnitz kennen.
Wir schlossen uns also in ständiger Begleitung von 2000 Polizist*innen der Antifa-Demo an.
Dabei scheiterten mehrere Blockadeversuche. Dennoch gelang es im späteren Verlauf des Tages kleineren Gruppen Genoss*innen vereinzelt auf die Naziroute zu gelangen und Sitzblockaden durchzuführen.
Dabei kesselte die Polizei immer wieder Gruppen von Gegendemonstrant*innen und zogen scheinbar wahllos Personen aus den Gruppen heraus. Es gab eine zweistellige Anzahl von Festnahmen.
Besonders häufig hörte man den Vorwurf „Gefangenenbefreiung“. Hierbei benötigt Mensch dann viel Fantasie, da faktisch niemand gefangenes befreit wurde.
Wir deuten diesen Vorwurf ähnlich wie den des „Widerstands“, den man einfach mal aus dem Ärmel schüttelt um Antifas mit Repressionen zu überziehen.

Besonders provokant hing ein Anwohner direkt an der Demo-Route eine Reichskriegsflagge aus seinen Fenster. Dumm nur, dass er sein Auto direkt vor der Tür parkte. Als er sah, dass sein Auto mit Stickern beklebt wurde, warf er einen Stein aus dem Fenster auf die Antifaschist*innen. Daraufhin wurde das Auto Teil des kreativen Protests gegen die Faschos und die Band Frei.Wild.

Wir wünschen allen Betroffenen das Beste und werden uns davon nicht einschüchtern lassen und uns weiterhin entschlossen Nazis entgegenstellen!

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