Demo-Jingle zum Anhören und/oder Download

Demo-Jingle zum Anhören und/oder Download

Da auch bei uns die Nachfrage nach dem Demo-Jingle von Samstag so hoch war – wir aber nicht Urheber*Innen oder Initiator*Innen dessen sind – haben wir mal die Künstler*Innen kontaktiert, ob er denn veröffentlicht werden darf. Die Freigabe haben wir erhalten und nun könnt Ihr ihn Euch unter folgendem Link anhören:

https://soundcloud.com/…/wir-sind-einbeck-demojingle-250520…

Falls Ihr keinen Soundcloud-Konverter installiert habt und ihn dennoch gerne downloaden möchte, könnt Ihr das unter folgendem Link (7 Tage gültig) tun:

https://share.riseup.net/#rxmY7tSSZ8kOFvhL2zKLxQ

Respekt und Dank für die Mühen an die Urheber*Innen!

Demo-Fazit zu „Wer schweigt, stimmt zu“ in Einbeck

Wir sind (fast) komplett begeistert!

Über die Vielfalt der Teilnehmenden, von „ganz normalen Bürger*Innen“ bis zum Antifa-Block war eine breite Einbecker Gesellschaft vertreten, um gegen den Rechtsruck in Einbeck und Europa auf die Straße zu gehen. Die Teilnehmer*Innen-Zahl war mit 500 Menschen (in der Spitze sogar noch mehr) wirklich zufriedenstellend, „mehr“ geht natürlich immer ;-). Unser Ziel war es, die Einbecker Bevölkerung auf unser Neonazi-Problem hinzuweisen. Dieses Ziel wurde erreicht. Wir erlauben uns die kleine Spitze: Ja, „die Antifa“ war da und es hat nichts gebrannt!

 

Wir bedanken uns für die überregionale Beteiligung und Unterstützung! Solidarität ist eine Waffe!

Kleine, aber coole Randbemerkung: Nach dem Abbau der Technik wurden die Antifas, oder gern auch „schwarzer Block“ genannt, von den Passant*Innen und Gästen der Außengastronomie (Steinhaus und Flores) mit Applaus aus der Innenstadt verabschiedet. Gänsehaut, danke Einbeck!

Und auch, wenn wir eigentlich nicht auf rechtsextreme Spinner eingehen möchten, so hat sich doch jemand gestern ganz besonders darum beworben: #derkleineJens Wilke!

Nachdem so ziemlich alle seiner „Projekte“ krachend scheiterten, versuch er sich neuerdings als „Pressevertreter“. So blamierte sich der Neu-„Journalist“ gleich mehrfach an einem Tag und wir konnten ganz viele neue und lustige Sachen lernen:

-Der „Journalist“ kennt seine Rechte nicht und suhlt sich lieber in der Opferrolle.

-Obwohl er ja scheinbar viele Aufrufe zur Demo gelesen hat, war er nicht einmal in der Lage, das Motto der Demo korrekt wiederzugeben.

-Wir kommen auch aus Göttingen..?!

-Eine zivilgesellschaftliche, humanistische Organisation wie die Seebrücke soll also linksextrem sein?!

Zählen kann #derkleineJens wohl auch nicht. Gut, bei seinen Veranstaltungen muss er ja häufig auch nur bis 3, 4 oder 5 zählen. Und zuguterletzt: Seine Texte und Aufnahmen sind allerhöchstens mangelhaft. Mal gucken, wie lange er im Besitz dieses Presseausweises bleiben wird… Blamiert hat er sich in jedem Fall bis auf die Knochen 😉

Grundsätzlich war die Demo ein Erfolg, die eine schöne Route durch die Stadt lief. Auf einzelne Provokationen am Rande durch Neonazis wurde entsprechend reagiert, Grüße an Holger und Janina E. aus der Mühlenbergstraße! Hervorheben möchten wir auch nochmal den Redebeitrag der Seebrücke Einbeck am Denkmal der ehemaligen jüdischen Synagoge. Er war äußerst ergreifend und emotional. Inzwischen ist er auch auf deren FB-Seite nachzulesen.

Im Verlauf der Demo ging es auch (ob das Zufall war?) an der Hägerstraße vorbei, die die Neonazis gerne als ihren „Nazi-Kiez“ proklamieren wollen. Aber niemand ließ sich provozieren, die Straße wurde durch zwei Polizeiketten geschützt und sogar eine Pferdestaffel stand parat. Die Kameradschaft Einbeck versammelte sich dort gemeinsam mit Goslarer Neonazis und stellten durch die Polizei gekesselt wohl den größten Haufen Sch… auf engstem Raum dar, den Einbeck je gesehen hat.

Während sie versuchten zu provozieren, indem sie z.B. im Vorfeld der Demo das Denkmal der ehemaligen jüdischen Synagoge schändeten, schwarz-weiß-rote Fahnen sowie eine „Fuck Antifa-Fahne“ an Dietrich Brosennes Haus hissten, erreichten sie am Ende nicht den gewünschten Effekt, bzw. Reaktionen.

Das Polizeiaufgebot war immens. Scheinbar gab es große Angst, es würde knallen.

Wir sehen die Demo als einen guten Schritt, aber wir dürfen uns an dieser Stelle nicht zufrieden zurücklehnen, sondern werden weitermachen. Wir stehen ein für ein solidarisches Einbeck! Unser Ziel ist ein neonazibefreites Einbeck! Wir hören nicht auf!

Antifa bleibt Land- und Handarbeit!

Fotos by Nico Kuhn, das volle Album gibt es hier

Redebeitrag zur Demo „Wer schweigt, stimmt zu. Gegen den Rechstruck in Einbeck und Europa“

Hiermit wollen wir gerne unseren Redebeitrag der gestrigen Demo veröffentlichen, damit auch die Menschen, die gestern aus verschiedensten Gründen nicht an der Demo teilnehmen konnten, diesen nachlesen können. Das Foto stammt von Nico Kuhn.

Wir werden auch noch ein Resümee zur Demo ziehen, stay tuned!

 

 

Redebeitrag:

Hallo ich bin xxx von der antifaschistischen und antikapitalistischen Gruppe 161 Einbeck.

Einbeck hat ein Naziproblem und das nicht erst seit gestern!

Seit über dreißig Jahren muss sich die Region mit Neonazi-Strukturen auseinandersetzen.
Bereits 1989 gründete der damalige Northeimer Thorsten Heise den FAP-Kreisverband Northeim. Schon damals traten Einbecker und Dasseler Akteure in Erscheinung und haben auch heute noch Kontakte in die aktive rechte Szene. Als 1995 die FAP verboten wurde, erschuf eben jener Thorsten Heise das Konzept der freien Kameradschaften und die Kameradschaft Northeim. 1995 gründete Heise mit seinem Dasseler Adjutanten Niebur das noch heute bestehende, rechtsterroristische Netzwerk Combat 18. Übersetzt wird Combat 18 üblicherweise mit „Kampftruppe Adolf Hitler“. Combat 18 bereitet sich nachweislich auf einen bewaffneten Rassenkrieg vor. Im Jahre 2010 wurden der Kameradschaft Einbeck, laut Angaben des Verfassungsschutzes, 20 Neonazis zugezählt, die auch heute noch in der Region wohnen. Im Jahr 2008 besiegelten die Einbecker Neonazis ihr eigenes Ende. Nachdem die Einbecker bei einer Geburtstagsfeier in Göttingen hinausgeworfen wurden, kaufte ihr Anführer Dirk Niebur an einer nahe gelegenen Tankstelle Benzin und warf Molotov-Cocktails auf das Lokal. Dirk Nieburs, sowie Marc Phillipp Schunkes Haftstrafen führten daraufhin das Ende der Kameradschaft Einbeck im Jahr 2009 herbei. Aktuell ist Marc Philipp Schunke immer noch im engen Umfeld von Thorsten Heise aktiv.
Zudem gibt es neue Akteure. Im März 2018 gründete sich eine neue Kameradschaft Einbeck. Ihre Gründungsmitglieder waren die Brüder Maurice und Thorben Brosenne, sowie Jonas Armbrecht, Maximilian Merk und Justin Warmbold.
Auch der überregional bekannte und zugezogene Neonazi Pascal Zintarra ist Mitglied. Den Neonazis gelingt es leider zusehends mit einfachsten Weltverschwörungsvideos, stumpfer Hetze und kleinen Rechtsrockpartys, jugendliche Einbecker zu rekrutieren. So organisieren sich inzwischen mindestens 11 Neonazis in der Kameradschaft und noch mehr Personen in deren Umfeld. Das dadurch hinzugewonnene Selbstbewusstsein lässt sich vermehrt im Einbecker Alltag beobachten:
Die Neonazis versuchen einerseits bei allen vermeintlich linken Veranstaltungen die Teilnehmenden einzuschüchtern, setzen andererseits aber ebenso auf Gewalt und Einschüchterung. Insgesamt haben wir mehrere Körperverletzungen dokumentieren müssen. Weitere Vorfälle fanden in Form von 17 Verfolgungsjagden und Nötigungen seit März 2018 statt. Auch die Tatbestände der Volksverhetzung und der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen und Organisationen wurden mindestens 7 Mal erfüllt.

Aber auch neonazistische Veranstaltungen fanden mitten unter uns statt: So gab es im vergangenen Jahr mindestens 3 nachgewiesene, überregionale Naziparties in Einbeck. Zusätzlich gab es einen Blood & Honour -Liederabend, sowie eine unangemeldete Neonazi-Demo, bei der die Teilnehmer mit rechtsextremen Parolen durch die Einbecker Straßen zogen.

Dass die Öffentlichkeit von all dem nichts mitbekommt, ist vor allem der örtlichen Polizei geschuldet, die bei rechten Übergriffen bewusst keine Pressemitteilungen herausgibt. Sobald es aber zu einem Zusammenstoß kommt, bei dem vermeintlich Linke beteiligt sind, nutzt die Polizei den Anlass um eine bürgerliche Initiative zu diskreditieren, indem sie behaupten, dass die Täter*Innen in den Reihen der Seebrücke vermutete.

Natürlich spielt auch hier der Staatsschutz eine alles andere als unschuldige Rolle. In diesem Fall ist es das FK4 Northeim, das noch einen draufsetzt und offen sagt, dass hier in Einbeck nicht die Rechten, sondern die Linken das Problem seien. Gemeinsam mit der Polizei ist der Staatsschutz auf ausnahmslos allen linken Veranstaltungen präsent und schützt dabei nicht einmal die Besucher*Innen der Veranstaltung vor Übergriffen, Bedrohungen und Abfotografieren durch die Nazis in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort.

Am jüdischen Denkmal, an dem die Bürgermeisterin noch bei der letzten Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht in einer Rede behauptete, Einbeck habe, im Gegensatz zu anderen Städten, kein rechtes Problem, wurde im Vorgang zu der Demo, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit „Jewhate“ und Hakenkreuzen beschmiert.

Dass die Nazis hier vor Ort – egal was sie anstellen – nicht ernstgenommen werden, zeigt auch die Reaktion des Justiziars der Stadt und Vertreter der Bürgermeisterin, der allen Ernstes vorgeschlagen hat, dass wir, die 161 Einbeck, uns doch bitte mal mit ihm und den Nazis an einen Tisch setzen um das Problem mit den vielen Stickern in der Stadt zu lösen. Es ist unglaublich, dass die politisch Verantwortlichen der Stadt das größte Problem in Stickern sehen, aber nicht in den zahlreichen, faschistischen Übergriffen. Diese Verharmlosung und der Deckmantel des Schweigens stärkt die Naziszene nur noch weiter.

Es ist also kein Wunder, dass sich Nazis hier so wohl fühlen, wenn die Politik, Polizei und Staatsschutz ihnen hier so ein gemütliches Umfeld bieten.

Wieder einmal zeigt sich, dass mensch sich im Kampf gegen Faschismus nicht auf die staatlichen Institutionen verlassen kann.

Deshalb ist es an uns, Ihnen die Wohlfühlarea zu nehmen!
Also lasst uns laut sein und den selbsternannten Nazi-Kiez in der Hägerstraße vor uns zeigen, dass Einbeck antifaschistisch ist!

Alerta Alerta Antifacista!