Demo-Fazit zu #ein1409

Bleiben wir erstmal ruhig und sachlich bei den Fakten: Ganze 28 Neonazis konnte die Kameradschaft Einbeck für Ihre Demo mobilisieren. Jaja, die schlimme Erkältungswelle und Arbeitseinsätze, bei denen sicher keine Einbecker Faschos gemeint gewesen sind 😉 waren Schuld, dass sich nur 28 „Arier“ einfanden und so aus einem gewünschten „Meer aus Deutschlandfahnen“ dann doch eher ein „Pfütze“ wurde. Auf der Gegenseite bei Einbeck ist bunt zeigten 1200 Menschen, dass Einbeck keinen Bock auf sie hat. 1200:28, sauber!

Gleich zu Anfang der Neonazi-Demo konnte eine Sitzblockade in der Rabbethgestraße, kurz vor der Goetheschule, errichtet werden. Leider wich die Polizei infolge dessen auf die unübliche Einsatztaktik eines Vorbeileitens über den Fußweg aus. Dies war halt mangels Masse und Technik der Neonazis möglich.

Unser Bild des Tages war ein Mensch, der sich symbolisch mit der Blockade solidarisierte und zwischen den die Blockade umstellenden Cops durchging und sich dazusetzte.

Anschließend wurde mit einer Sponti in einer friedlichen Atmosphäre der Nazi-Route hinterhergelaufen um sich anschließend der großen Demo von Einbeck ist bunt anzuschließen.

Auf Seite der Nazis passierte allseits Bekanntes: Geschwurbel, Phantasien, Lügen.

Neben Anmelder Tobias Haupt traten noch Dieter Riefling, Joost Nolte und Benjamin Krüger als Redner in Erscheinung.

#derkleineJens Wilke war als „Journalist“ vor Ort um überwiegend der Diffamierung von Menschen und Orten, die sich gegen Neonazis gerademachen, nachzugehen. So nutzte er seinen gekauften „Presseausweis“ um Menschen zu fotografieren, twitterte mehrere Fotos von Wohnorten, bei denen Transpis hingen um Diese einzuschüchtern. Das Highlight hierbei war ein Foto der Eingangstür des Backpackers Inn, zu dem er schrieb, dass dies der „Hort der Linksextremisten Einbecks“ sei. Eine Kneipe? Really, Du Lappen?! Ohje… Aber generell scheint es denen die Kneipe angetan zu haben, da die Route explizit daran vorbeiging und während des Passierens nochmal extra darauf eingegangen wurde. Dass die Neonazis dann auch noch betonen, dass es keine Übergriffe von dort aus gab, zeigt, dass sie in diesem Thema irgendwie falsch gewickelt sind. Ganz viel mimimi, aber vielleicht sind sie einfach nur neidisch, dort nicht willkommen zu sein.

Dieter Riefling phantasierte Pläne von Übergriffen auf deren Demo, sowie 400 Linksradikale in der Stadt herbei.

Soweit zu den Demos, die ein ganz klares Zeichen gesetzt haben, was Einbeck möchte und worauf die Stadt eben keinen Bock hat.

Am Abend wurde bei der After Demo Party dann nochmal gemeinsam der erfolgreiche Tag gefeiert und der Laden war rappelvoll, die Stimmung super. Bei cooler Mucke wurden intensive und interessante Gespräche geführt.

Hierbei kam es jedoch zu einer unschönen Szene, bei der die Kameradschaft Einbeck wieder bewies, was sie eigentlich für Asis sind. So jagten sie eine kleine Gruppe minderjähriger Mädchen durch die Stadt bei der ein Mensch auf den Boden fiel. Leute, die vor dem Backpackers standen, sahen das und eilten zur Hilfe. Auch die Polizei war vor Ort und nahm diesen Vorfall auf. Junge und alte Menschen können sie jagen – gewohnt sehr „heldenhaft“ in Ihrem Tun.

Was wir dann aber lesen mussten, schlägt dem Fass den Boden aus. So machen Neonazis das, was sie am besten können: Lügen und Täter-Opferumkehr. Ihre Jagd auf Kids stilisieren sie in eine Falle um, bei der 30 Vermummte vor den Cops weggelaufen sein sollen. Wir sind ja mal gespannt, ob die Cops diese 30 Vermummten auch gesehen haben (sie waren nämlich gar nicht da!). Wir freuen uns auf den Beleg, dass die Nazis regelmäßig schlicht lügen. Seien dies False Flag-Behauptungen, vorgehaltene Sticker, vermeintlich aufgebrochene Briefkästen usw.

Intuitiv haben sie jedoch eins richtig gemacht an dem Abend: Trotz der vollmundigen Ankündigung auf deren Demo, die Party aufzusuchen und „für Klarheit zu sorgen“, schätzten sie offenbar richtig ein, dass Ihr Auftauchen da so semi-schlau gewesen wäre. Da wären dann tatsächlich, wenn es hart auf hart gekommen wäre, bestimmt 30 Menschen (oder auch ein paar mehr ;))in Erscheinung getreten um „für Klarheit zu sorgen“.

Alles in Allem war dies abgesehen von dem unschönen Erlebnis der Teens ein rundum gelungener Tag, der in Frust und mimimi für die Neonazis endete.

Die volle Fotostrecke gibt es bei Nico Kuhn

Foto der Sponti von Jakob Stiegnitz