Die Kameradschaft Einbeck löst sich auf – Doch der Spuk ist nicht vorbei

Der Eid, der „ewig“ halten sollte, den die Kameradschaft Einbeck laut deren T-Shirts schwor, hielt keine zwei Jahre. So gab die Kameradschaft Einbeck am 21. Januar parallel und mit identischem Text über die beiden Facebook-Seiten „Einbecker Beobachter“, sowie „Einbecker Berichterstatter Kollektiv“ ihre Auflösung bekannt.

Wie geht es nun weiter?

Der „lose Verbund“ ist aufgelöst, doch die Neonazis bleiben. Wir gehen stark davon aus, dass die Gründung eines Kreisverbandes von der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ bevorsteht. Dieser Schachzug ist nicht neu. Unter dem Schutzmantel einer Partei kann sich einem Verbotsverfahren gegen Gruppen (z.B. Kameradschaften unter dem Vorwurf der Bildung krimineller Vereinigungen) entzogen werden. Das Verbot einer politischen Partei ist schwieriger und zeitintensiver.

Während die Kameradschaft Einbeck im Juli 2019 bereits an einer Kundgebung von „Die Rechte“ teilnahm, unterstützten sie am 21.12.2019 einen Infotisch vom Kreisverband Hildesheim/Braunschweig. Dabei handelte es sich um Tobias Haupt, Thorben Brosenne und Jonas Armbrecht.

Was ist „Die Rechte“?

„Die Rechte“ ist eine neonazistische Kleinstpartei, die 2012 gegründet wurde. Seitdem gehen immer wieder verbotene, neonazistische Organisationen in der Partei auf. Die Bezeichnung „Resterampe“ ist in dem Kontext auch immer wieder zu lesen, da sie als Anlaufstelle für in ihren eigentlichen Parteien verkrachte, oder gescheiterte Neonazis dient und beheimatet. Die Dichte an verurteilten Gewalttätern kann durchaus als hoch bezeichnet werden.

Und so wird es für Einbeck leider keine Entlastung geben, das einzig Positive ist, dass dann draufstehen wird, was drin steckt. So können die Neonazis nicht mehr als vermeintlich harmlose“besorgte Bürger*innen“ auftreten, sondern begeben sich in die Gesellschaft, in der wir sie schon immer verortet haben: Zu Holocaustleugner*innen und bekennenden Nationalsozialisten.

Und so können wir nur an die Einbecker*innen appellieren, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen, sich in den verschiedenen Organisationen zu engagieren und dem Spuk ein Ende zu bereiten!