Demobericht zu EIN2706

Bis zu 500 Menschen beteiligten sich an der vom OATE aufgerufenen und organisierten Demo am Samstag in Einbeck. Noch bevor es losging, ergriff die Betroffene des Anschlags das Wort und bedankte sich bei den anwesenden Menschen für die Unterstützung und den Support.

Die Demo war kaum ein paar Meter unterwegs, da stieg bereits Feuerwerk aus dem sehr stabilen black block an der Spitze der Demo.

Nur ein paar hundert Meter weiter, kurz vor der ersten Zwischenkundgebung Ecke Möncheplatz/Rosental, öffnete der Himmel seine Schleusen und es kam zu sehr starken Regengüssen. Dies tat der Demo und Stimmung aber keinen Abbruch.

Durchgeweicht und trotzdem da – Autonome Antifa!

Anschlißend ging es weiter Richtung des an die Hägermauer angrenzenden Parkplatzes, der in den Stadtpark überging. Aufgrund der Menge an Menschen von hinten kam es zu kurzen Diskussionen mit den Cops, da die Demo-Spitze noch näher in den Stadtpark hinein musste, die „Trennlinie“ der Cops zum selbsternannten Nazi-Kiez jedoch zu weit vorne gezogen wurde. Wir hörten einen sehr emotionalen, wütenden und tollen Redebeitrag vom OATE.

Nachdem es weiterging, gab es kurze „Grüße“ in die Hägerstraße und die Demo zog weiter Richtung Innenstadt. In der Marktstraße dann etwas Verwunderung, als eine gewisse Clique ein Transpi aus dem Fenster hing.

Hierbei handelt es sich jedoch nicht um unpolitische Akteur*innen, wie diese damit gerne weißmachen wollen. Diese Clique stellte sich in Teilen auch einfach mal zu den vor dem Rewe saufenden Neonazis und quatschte in vertrauter Atmosphäre. In social Media-Kommentarspalten werden einzelne Menschen dieser Clique nicht müde, die Einbecker Neonazis und ihre Taten herunterzuspielen, zu relativieren, zu marginalisieren und Tatsachen zu verdrehen. Aus ihrer offenen anti-Antifahaltung machen sie dagegen wenig Hehl. Im späteren Verlauf des Abends sollten Teile dieser Clique dann auch gleich noch 2 Mal negativ auffallen. Aber dazu später mehr.

Auf dem Marktplatz angekommen lief dann unser Redebeitrag, den wir gestern bereits veröffentlichten. Es wurde etwas unruhig währenddessen, da eine Einbeckerin mit einem Neonazi-T-Shirt provozierte. Sie erhielt einen Platzverweis und die Stimmung beruhigte sich wieder.

Anschließend ging es weiter Richtung ZOB/Bahnhof zurück, um die Demo eigentlich zu beenden.

In der Zwischenzeit erreichte die Demonstrierenden jedoch die Info, dass die Einbecker Neonazis währenddessen eine Spontankundgebung in der Hägerstraße anmeldeten. Die 3 (in Worten drei) Neonazis Tobias Haupt, Thorben Brosenne und Holger Erbach gaben dabei ein trauriges Bild ab.

So blieb offenbar auch Unterstützung in Form von überregionalen Neonazis aus, die in der Vergangenheit auch mal zum reinen Schutz der Hägerstraße anreisten. Ob mensch da Auflösungserscheinungen interpretieren kann…?

Dennoch wurde sich dann entschieden, per Anmeldung einer weiteren Sponti, nochmal nach den Rechten zu schauen. Daran beteiligte sich ungefähr die halbe Anzahl an Menschen von der vorherigen Demo. Unter Sprechchören wie „Einbeck ist `ne schöne Stadt – Wir haben nur die Nazis satt“ ging es abermals in die Stadt zurück.

An der erneut durch die Cops abgeriegelten Hägerstraße angekommen, wurde es dann wieder laut.

Da der „Kiez“ aber nichts Spannendes mehr bot, zog die Sponti wieder zurück zum Bahnhof und wurde dort aufgelöst.

Auch wenn es natürlich nicht unsere Demo war, wollen wir uns auch nochmal bei allen Menschen bedanken, die uns Samstag in Einbeck unterstützten und laut- und ausdrucksstark vermittelt haben, dass wir Einbecker*innen endgültig die Schnauze von den Neonazis voll haben!

Aber kommen wir zurück zur „weder rechts noch links“-Clique. Bereits am frühen Abend wurden sie wieder zum Thema. Dass #MenschistMensch bei ihnen lediglich eine leere Phrase ist, stellten sie direkt selbst unter Beweis: So liefen zufällig 2 Menschen zu Fuß durch die Marktstraße. Aus denselben Fenstern, aus denen ein paar Stunden zuvor noch das Transpi hing, wurden den beiden so sinngemäß zugerufen: „Ey, Ihr seid doch auch von der Antifa“. Anschließend beleidigte Vanessa Ihrke einen der beiden Menschen als „Ausländerhure“.

Aber damit noch nicht genug. Weitere Stunden später provozierten sie die Betroffene des Anschlags, die mit einem weiteren Menschen zu Fuß in der Innenstadt unterwegs war. Herbeieilende Menschen konnten die Situation jedoch entschärfen und sichern. Dann kamen die Cops wirklich sehr schnell und stellten eine größere Distanz zwischen beiden Lagern her. Doch anstatt sich zu beruhigen, pöbelte Vanessa Ihrke vor den anwesenden Cops noch weiter wie ein Rohrspatz und machte dadurch sofort offensichtlich, wer aggressiv und unausgeglichen war.

Wir sind uns jetzt schon sicher, dass diese Gruppe unter einer sehr brüchigen und schlechten Masquerade der „Besorgtbürger*innen“ bzw. Möchtegern-Normalos schlicht gegen Linke und Humanist*innen hetzen wollen. Behalten wir im Auge, versprochen!

Weitere Fotos und in höherer Auflösung gibt`s bei Nico Kuhn