Ausflug zu Tobias Haupt

Während wir uns alle in einem solidarischen (Teil-)Shutdown befinden um Corona-Infektionswelle zu brechen bzw. abzuflachen, fiel dem Landesverband der neonazistischen Kleinstpartei von „Die Rechte“ um Holger Niemann doch nichts Geringeres ein, als eine Demo für 14.11. in Einbeck anzumelden. Diese großspurig sogar vom Bundesverband beworbene Demo wurde jedoch (folgerichtig) von offizieller Stelle untersagt und auf eine Kundgebung heruntergebrochen. Während im Vorfeld vermutlich Bilder von einem schwarz-weiß-roten Fahnenmeer durch die Neonazi-Köpfe geisterten, mündete dies in einer peinlichen Kundgebung mit ganzen 7 (in Worten „sieben“) Neonazis. Das gleicht einer wahren Blamage für Tobias Haupt, der sich sonst ja gerne als „Denker und Lenker“ präsentiert.

Fotos der Kundgebung findet Ihr bei Nico Kuhn

Vor Kundgebungsbeginn wurden den Neonazis zwei (verbotene) Reichsfahnen abgenommen. Bei Holger Erbach ist unklar, ob dieser bockig wegen der abgenommenen Fahne dort herumstand, oder ob er nichts bei Polenz bekommen hat.

Nach der Kundgebung bewegten sich die Neonazis nicht coronakonform zur Copwache und bekamen daraufhin Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutz. Vor der Cop-Wache gab es dann wohl noch eine Runde mimimi wegen der (zurecht) abgeknüpften Fahnen.

Da für uns von Anfang an ein größerer Gegenprotest verantwortungslos und unsolidarisch erschien, entschieden wir uns doch äußerst kurzfristig mit einer kleineren Gruppe Genoss*innen (Danke Euch!) unseren Unmut kundzutun, indem wir die Privatadresse von Tobias Haupt aufsuchten. Völlig coronakonform reisten wir in maximal 2 Haushalten je Auto an. Die Message sollte lauten: Kommt Haupt nach Einbeck, kommen wir zu ihm! In einem kleinen, improvisierten Redebeitrag sprachen wir die Nachbar*innen von Haupt an, klärten über seine neonazistischen Tätigkeiten auf und hinterließen ein paar Nachrichten auf der Straße.

Nach anfänglich kritischen Blicken, was hier gerade so passierte, fanden wir krassen Zuspruch von Haupts Nachbar*innen. Dank, dass wir da seien, „ihr seid cool“ und weiteres. So scheint Haupt offenbar sogar in seiner Nachbarschaft seine „Partei“ zu bewerben (sic!). Ebenso machten wir den Anwohner*innen das Angebot, gerne den Einbecker Antifa-Gruppen Infos auf vertrauensvoller Basis zu Aktivitäten von und bei Haupt zu stecken. Und dann eine nicht so ganz ernstgemeinte Frage an die Cops und das FK4: Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung (Sticker an öffentlichem/Stadtwerkeeigentum) gegen Tobias Haupt laufen bereits, nehmen wir an…? Oder ist irgendwie nicht so richtig nachzuvollziehen, wer wohl am Tönnieshof Sticker der Partei „Die Rechte“ klebt? Wir fragen für ein*en Freund*in 😉

Anschließend klinkten sich manche Genoss*innen aus und ein Teil fuhr dann doch noch spontan nach Einbeck um nach den Rechten zu schauen. Noch während wir Richtung Einbeck fuhren, kam uns bereits eine große Einheit Cops mit Blaulicht entgegen, die anschließend sogar mit Sirene umkehrten. Jaja, wenns um den Schutz von Faschos geht, sind die „Freund*innen und Helfer*innen“ dann doch wieder schnell. Nach ein bisschen „Katz & Maus“ durch Einbeck, bei der auch grinsende FK4-Beamt*innen involviert waren, fanden sich einige Antifas unabgesprochen am Bahnhof Mitte ein. Obwohl wir als Kleingruppen (nicht mehr als zwei Haushalte) unterwegs waren und sogar Ampelphasen abwarteten um uns konform zu bewegen, wurden wir am ZOB durch eine mal wieder übermotivierte BFE-Einheit gekesselt. Sogar ein Journalist wurde festgesetzt, weil er „zur Gruppe gehöre“. Das ist dann wohl diese #Pressefreiheit, die die Cops Woche für Woche allerorts einschränken…

In einer schier endlos wirkenden Maßnahme feststeckend, wurden gleich zwei Vorwürfe erhoben. 15 Verfahren wegen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz wurden eingeleitet. 4 Genoss*innen, die vermeintliche Farbanhaftungen hatten, wird Hausfriedensbruch (Hallo, öffentliche Straße?!) sowie Sachbeschädigung (Hallo, Kreide?!) vorgeworfen. Nunja, das werden dann jetzt Leute regeln, die aufgrund besserem juristischen Verständnisses eine Robe und nicht nur eine Uniform im Schrank hängen haben…

Der Gipfel der Maßnahme war jedoch, dass die Cops einem Genossen seine Jacke bei kühlen Temperaturen abnahmen, da sie dort vermeintlich rote Farbanhaftungen entdeckt haben wollen. Wie Ihr auf den Bildern von Louis Teuchert selbst sehen könnt, war gar keine rote „Farbe“ im Einsatz.

Unsere Message ist jedoch klar: Schluss mit Neonazi-Aktivitäten in Einbeck, #Einbecknazifrei

Und da Tobias Haupt ja so gerne den Begriff „Warnschuss“ wie bei einer Neonazi-Sponti vor der Copwache verwendet: DAS war Dein noch freundlich gemeinter Warnschuss!

Antifa in die Offensive!

Solidarische Prozessbegleitung

Am 24.11. startet der Prozess gegen Pascal Zintarra und Jonas Armbrecht wegen des feigen Sprengstoffanschlags auf den Briefkasten einer Einbecker Antifaschistin. Zeigt der Betroffenen bitte Eure Solidarität, spendet Ihr Kraft und lasst uns gemeinsam klarmachen, dass sie nicht alleine ist. Wir sehen uns um 8:30 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Amtsgericht Einbeck.

Nazi-Schweine in den Knast!

 

Unsere Genoss*innen vom OATE rufen zur solidarischen Prozessbegleitung auf, hier ihr Mobi-Text im Original:

Liebe Genoss*innen,
wir rufen zur solidarischen Prozessbegleitung für unsere Genossin auf, die Betroffene eines Sprengstoffanschlags durch die Neonazis Pascal Z. und Jonas A.! Der Prozess findet am 24.11.2020 um 9:00 Uhr im Amtsgericht Einbeck statt.
Unsere Kundgebung startet um 8:30 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Gericht.
Kein*e Betroffene*r von rechter Gewalt ist allein. Ein Anschlag auf eine*n von uns, ist ein Anschlag auf uns alle.
Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt!