Demobericht Thale 22.05.2021

Dass Wohlfühl-Areas oder Nazikieze nur eine Traumvorstellung von extrem Rechten sind, zeigte der Samstag in Thale.

Zusammen mit 160 entschlossenen Antifaschist*innen waren wir gemeinsam auf den Straßen von Thale unterwegs.

Obwohl die Cops im Vorfeld schon alles versucht haben die kämpferische Antifa-Demo so gut es geht zu schwächen oder gar zu verhindern. Bereits in Halberstadt wurden 100 Antifas, die mit den Zug anreisen wollten, eine Stunde schikaniert und aufgehalten. Inklusive einer Hundestaffel und Allem was so möglich war – wegen eines angeblich fehlenden Fahrscheins…

Nach dieser Schikane kamen sie aber dennoch in Thale an und schlossen sich den solidarisch auf die Bahnanreisenden wartenden Antifas an, damit die Demo endlich starten konnte. Bereits die Auftaktkundgebung sowie die bereits vorher angekommenen Teilnehmer*innen wurden durch sich in der Nähe aufhaltenden Neonazis beobachtet, gefilmt und provoziert. Vermutlich hätten sie sich die Neonazis diese Präsenz nicht getraut ohne den immensen Polizeischutz. Auch sonst haben sich die Cops mal wieder als Freund*innen der Faschist*innen verstanden und offenbar gefiel es ihnen nicht, dass die Demo durch die „Nazikieze“ lief und Neonazi-Wohnorte ansteuerte.

In Thale vor Ort fanden wir ein fürchterliches Stadtbild vor. Ku Klux Klan-Tags mit Zipfelmützen, NS-Zone-Graffitis, HKN KRZ-Sticker sowie offene Morddrohungen waren an gefühlt jeder Straßenlaterne und Fassade zu lesen. Ein paar Genoss*innen nahmen die Herzen in die Hand und entfernten diese im Verlauf der Demo sachgemäß und rigoros.

Zwischendurch umstellten und schützten die Cops sogar Wahlplakate der AfD und verhinderten so die Braunobsternte. Jaja, die Cops und die offenkundig große Zustimmung innerhalb der Polizei mit „ihrer“ AfD… So konnte zwar viel Neonazi-Propaganda entfernt werden, jedoch noch nicht alles. Aber was Du heute nicht kannst besorgen, das verschiebe halt auf morgen.

Im Verlauf der Demo kam es zu Polizeigewalt als drei Neonazis teilweise mit Quarzsandhandschuhen aus einer Wohnung stürmten und die Demo angreifen wollten. Dies nahmen die Bullen allerdings zum Anlass vorne in die Demo-Spitze reinzurocken und die Teilnehmenden zu schlagen und zu treten. Mehrere Genoss*innen trugen hierbei Verletzungen davon.

Auf dem Rückweg zum Auftaktkundgebungsort stressten die BFE-ler dann erneut und schlugen eine Minderjährige zusammen, die lediglich mal die Festigkeit der Anbringung eines Wahlplakats prüfen wollte und nahmen sie in eine Maßnahme.

Und weil ihnen das vermutlich noch nicht gereicht hat, standen am Bahnhof bei der Abreise erneut behelmte Einsatzkräfte in massiver Stärke. Sie zogen erneut einen Menschen heraus.

Abermals in Halberstadt fand sich erneut ein massives Aufgebot wieder. Erst danach ließen die Cops ab und es kam unter den Abreisenden wieder so etwas wie ein sicheres Gefühl auf.

Der Samstag in Thale hat gezeigt, dass nur entschlossener Antifaschismus das Mittel der Wahl ist gegen rechte Umtriebe. Daher war es uns enorm wichtig, auch andere Kleinstadtstrukturen zu supporten, denn hier ist antifaschistisches Engagement nochmal deutlich härter und gefährlicher als in der Großstadt-Bubble.

Diese Demo war ein klares Signal an die Thaler Neonazistrukturen, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen können.

#EsGibtKeinRuhigesHinterland #NoNazis #AntifaInDieOffensive

Fotos:

Nico Kuhn https://www.flickr.com/photos/nicokuhn/albums/72157719241718698/with/51196091676/

Presseservice Rathenow https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/albums/72157719242725574/with/51196037778/

Unverhältnismäßigkeit der Cops

Wieviel Unverhältnismäßigkeit braucht es um verhältnismäßig zu werden?

Hier wird ein brutaler Abschiebeversuch mit schwerwiegenden psychischen Folgen als legitim argumentiert:

https://www.hna.de/lokales/northeim/in-der-nacht-splitterte-die-tuer-90478883.html

Hier wird eine völlig an den Haaren herbeigezogene Unterstellung gerechtfertigt:

https://twnews.it/de-news/northeimer-wurde-fast-verhaftet-weil-namensvetter-bussgeld-nicht-bezahlt-hat

Und zu guter Letzt dann noch die Eskalation der Cops auf unserer Demo am 08.05., wieder wird das Fehlverhalten der Cops als verhältnismäßig proklamiert.

https://www.leinetal24.de/lokales/einbeck/massives-und-brutales-auftreten-90652086.html

Alles nur Zufälle oder können die Cops einfach jegliches Verhalten totlabern?

#FckCps #Polizeiproblem

Demo Thale 22.05.2021

Es gibt kein ruhiges Hinterland!

Das Superwahl-Jahr und der Kampf gegen die AfD hat letzten Samstag in Braunschweig schon sehr gut gestartet.
Doch auch über die Landesgrenzen hinaus ist die AfD, so wie alle anderen rechten Strukturen ein großes Problem.
In Thale, in Sachsen Anhalt, werden Antifaschist*innen gegenüber Morddrohungen ausgesprochen.
Nazi-Graffitis prägen das Stadtbild der Kleinstadt und selbst die Partei die Linke schwingt lieber das Hufeisen gegen jeden Extremismus, als wirklich etwas zu unternehmen.

Wir sagen es reicht und rufen daher auf, am 22. Mai um 13 Uhr nach Thale zu kommen.
Denn es ist wichtig Betroffene rechter Gewalt nicht alleine zu lassen. Wir aus der Kleinstadt kennen diese Probleme und empfinden es daher als besonders wichtig, die Genoss*innen in Thale zu supporten.
Wir müssen den Kampf annehmen, aus unserer Komfortzone raus und auf die Straße.
Nazis, Antisemiten, Sexisten und Queerfeinden darf niemals die Straße überlassen werden.

No discussion!

Gemeinsam für eine linksradikale Perspektive kämpfen, egal ob in Groß- aber insbesondere in Kleinstädten und Dörfern.

Demohighlight Erbach

Wir wollen euch rückblickend unser kleines Demohighlight nicht vorenthalten.

Holger Erbach, die Erbse, hat sich ganz vorbildlich wie in unserem Redebeitrag vor seinem Wohnort beschrieben, schnell reizbar und austickend verhalten.

Das war doch ein Volltreffer 😉

Die Fotos sagen mehr als tausend Worte.

Familie Brosenne hingegen ließ sich nur an den Fenstern im OG in der Hägerstraße blicken.

Ob da gewisse Aktionen Respekt verschafft haben? 😀

Unser Redebeitrag:

Liebe Genoss*innen,

hier sind wir in der Gleiwitzer Straße angekommen. In der Hausnummer 9 wohnt ein ganz besonderer Haushalt. Beginnend mit dem Neonazi Holger Erbach.

Erbach zog vor Jahren aus Göttingen nach Einbeck und war bereits damals ein aktiver Neonazi mit besten Kontakten zu führenden Köpfen der damaligen Kameradschaft Einbeck/Northeim. Dann wurde es lange ruhig um ihn. 2016 tauchte er das erste Mal politisch wieder aus der Versenkung auf, um bei der von Torsten Heise und Jens Wilke initiierten NPD-Kundgebung in Einbeck teilzunehmen. Seit Ende 2019 ist Erbach jedoch im Umfeld der ehemaligen Kameradschaft Einbeck und heutigem Kreisverband der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ wieder sehr aktiv und beteiligt sich regelmäßig an Neonazi-Demos und Kundgebungen. Hier fiel er als sehr schnell reizbar und austickend auf. Ebenfalls scheint er unter einem patriarchal gestörten Verhältnis zu Sexualität zu leiden. Desweiteren lässt er sich auch gerne nach Kundgebungen im Polizeitaxi aus der Stadt fahren, da „die Antifa“ hinter ihm her sei. Auf Facebook teilt er Bilder der Waffen-SS mit dem Kommentar „Es werden keine Gefangenen gemacht“. Bei Pascal Zintarras Prozess, u.a. wegen des Sprengstoffanschlags in Einbeck auf eine Genossin, war er der einzige Neonazi, der dem Prozess vermeintlich solidarisch beistand. Jedoch verpisste er sich bereits früh und rief Zintarra bei Verlassen des Gerichtssaals noch die Worte „Pascal, ich schreibe Dir“ zu und legitimiert und solidarisiert sich somit mit dem Gewalttäter Pascal Zintarra.

Seine Ehefrau Janina Erbach, geborene Lachstädter, ist ebenfalls AfD-Sympathisantin und zeigte am Fenster buhend bei einer Antifa-Demo ihren Missmut.

Aber damit noch nicht genug zu diesem Haushalt. Janinas 19-jähriger Sohn Adrian Lachstädter verbreitet auf Youtube, dort nennt er sich Adrian Milosevic, allerlei Verschwörungstheorien, Reichsbürgerkram und Antisemitismus. Er war bereits mehrfach in der Psychiatrie, die ihm eine paranoide Schizophrenie diagnostizierte.

Holger Erbach ist einer der letzten, aktiven Neonazis, die auch in Einbeck wohnen.

Let‘s change it!

Fotos: Carmen Cam

Vatertag

Heute ist es also wieder soweit, der Vatertag ist da oder wie er mittlerweile genannt wird, Männertag.
Also könnte mensch jetzt meinen wie jeder andere Tag im Jahr im Patriarchat.
Doch leider ist es nicht so einfach, heute legitimieren viele Männer ihr Verhalten mit genau diesem Tag. Sie saufen, pöbeln, grabschen und glotzen noch mehr, als an jedem anderen Tag.
In Horden und mit Bollerwagen ziehen sie durch die Straßen und feiern ihre toxische Männlichkeit.
Diese ist im Alltag ja schon kaum zu ertragen.

Wenigstens ist Corona zu einem gut und erspart uns dieses Jahr aufgrund des Kontaktverbots diese peinlichen und reudigen Bilder.

Daher gehört dieser Tag genauso wie das Patriarchat abgeschafft.
Für eine feministische Perspektive und gegen veraltete, unterdrückende Rituale.
 
Und an die Cops: Wir wissen mit lila und Feminismus könnt ihr nichts anfangen, daher hätten wir schon gerne unser Transpi wieder.

Foto:

Marco Kemp

Gedenken 08.05.

Am 8. Mai haben wir Antifaschist*innen aus Einbeck und Umland uns getroffen, um gemeinsam den 6 Millionen ermordeten Juden und Jüdinnen zu gedenken.

Diesen Toten gegenüber sind wir verpflichtet, dass dieses Leid niemals mehr passiert.

Daher waren wir 76 Jahre später nun hier an diesem Denkmal, welches auch zugleich ein Mahnmal sein sollte.

Wie wichtig dies auch gerade hier in Einbeck ist, zeigen die Ereignisse des letzten Jahres rund um die örtlichen extremen Rechten.

Deswegen werden wir auch nie müde werden den Widerstand gegen Rechts aufrecht zu erhalten.

Doch dazu gehört auch das Erinnern und Gedenken, weswegen wir den sehr ereignisreichen Tag in diesem Jahr mit dieser Kranzniederlegung und einem Gedenken beendet haben.

Der Kranz ist vor allem in den Farben grün und weiß gehalten.
Weiß als Erinnerung an die Widerstandskämpfer*innen im dritten Reich, wie die Edelweiß Piraten, die weiße Rose und vielen anderen.

Grün für die Hoffnung, die in unserem Kampf liegt auf eine bessere und freie Welt.
Die anderen Farben und Blumen wurden ebenfalls aufgrund ihrer Bedeutung ausgewählt.

Wir haben den Tag mit den drei bedeutendsten Worten des Schwurs von Buchenwald beendet:

Ja, wir schwören!

Bericht Demo 08.05.

Wir waren am 8. Mai anlässlich des 76. Tages der Befreiung mit ca. 300 Menschen auf der Straße.

Die Demo startete nach einer kurzen Auftaktkundgebung um 13.30 Uhr und zog in Richtung ihrer ersten Zwischenkundgebung in die Hägerstraße.

Auf ihrem Weg passierte die Demo auch eine Spontankundgebung der Neonazis an der Grimsehlstraße.
Es blieb friedlich.

Zwischendurch wurde die Demo immer wieder aufgestockt, weil die Polizeibeamt*innen mit der Demoleitung über den Streckenverlauf diskutieren mussten. Da die Demoroute von der Stadt genehmigt wurde, obwohl sich seit Wochen dort eine Baustelle Ecke Altendorferstraße/Benserstraße befindet.

In der Hägerstraße angekommen gab es den ersten Redebeitrag, in dem auf die extrem rechten Aktivitäten von Dietrich Brosenne eingegangen wurde.
Weiter ging es dann Richtung Gleiwitzer Straße, wo die zweite Zwischenkundgebung stattfand, bei der auch wieder auf rechte Umtriebe, diesmal von Holger Erbach, hingewiesen wurde.
Danach ging es weiter zum Möncheplatz, auf dem die letzte Kundgebung mit u.a jeweils einem Redebeitrag der BL Göttingen und den AT Goslar, gehalten wurden.

Wieder am Bahnhof angekommen gab es noch ein paar solidarische Worte und dann wollten eigentlich alle die Heimreise antreten.

Doch dann passierte der Teil, der uns bis heute wütend zurücklässt.
Die BFE-Einheiten aus Göttingen und Hannover hatten etwas DAGEGEN, dass es eine friedliche Abreise gibt und gingen mit Einsatz von massiver Gewalt mehrfach in die wartende Menge.
Genannter Grund laut Einsatzleitung war das zünden eines Rauchtopfes am Anfang der Demoroute.
Die Polizei ist über eine Stunde immer wieder in die Menge gestürmt und hat dabei 10 Personen kurzzeitig in Gewahrsam genommenen.
Dabei trafen sie auf entschlossene und solidarische Genoss*innen, die alles versucht haben, dass die Bullen so wenige wie möglich von uns bekommen.
Dafür noch einmal ein fettes Danke!
Das Verhalten der Cops war völlig unverhältnismäßig.
Leider gab es mehrere leicht verletzte Demonstrant*innen und mindestens eine schwer verletzte Person.
An die Genoss*innen gute Besserung und an die, die von Repressionen betroffen sind: Ihr seid nicht allein! Meldet euch bei der roten Hilfe oder uns wenn ihr Post erhaltet.

Dieser Tag hat trotz aller Bullen-Schikanen ein starkes Signal gesetzt! Wir werden keine Nazikieze dulden! Weder in Einbeck noch anderswo.
Der Kampf um Befreiung geht weiter!

#EIN0805

Fotos:

Nico Kuhn https://www.flickr.com/photos/nicokuhn/albums/72157719140345822

Marco Kemp https://www.flickr.com/photos/marcokemp/albums/72157719125792388

Solidarität mit den Angeklagten in Lemgo

Am Freitag, den 7. Mai, einen Tag vor dem Tag der Befreiung findet am Amtsgericht von Lemgo ein Prozess gegen 4 Genoss*innen statt.

Der Anlass ist eine angebliche Sachbeschädigung im Vorfeld einer AfD-Veranstaltung vor 4 Jahren. Vor 4 Jahren…

Der einzige Grund, warum diese 4 beschuldigt werden, ist eine Aussage vom extrem rechten Nick-Patrick S.

Doch der Prozess ist nicht genug der Represionen. Vor ein paar Wochen kam es nach 4 Jahren zu Hausdurchsuchungen bei den Genoss*innen.

Dieser Fall zeigt mal wieder deutlich, wie Neonazis und Cops Hand in Hand arbeiten um Antifaschist*innen das Leben schwer machen.

Im Vorfeld des Prozess gibt es am Donnerstag eine Solidaritäts-Demo ab 18 Uhr, die am Bahnhof Lemgo startet.

Es gibt kein ruhiges Hinterland, egal ob in Einbeck oder anderswo.
Der Kampf um Befreiung geht weiter, ob am 6.5. in Lemgo oder am 8.5. bei uns in Einbeck.

#Solidarität #Repression #Polizeiproblem #NoNazis

Packliste Demo 08.05.2021

Zu jeder guten Demo gehört die Vorbereitung, und so haben wir uns einmal ein paar Gedanken gemacht, was wir so für die Demo einpacken würden.

Da wir hoffen, dass wir vielleicht nicht die einzigen Verpeilten sind, haben wir diese dann zusammengetragen und in eine kleine Packliste für den 8. Mai zusammengefasst.

Und hier ist sie auch schon:

Ich packe meinen Demorucksack und nehme mit :

Eine Sonnenbrille, weil unsere Sonne immer scheint.
Einen Hut, ein Cappi oder eine Kapuze, damit die Sonne unsere Köpfe nicht verbrennt.
Eine schwarze Regenjacke damit, falls es doch regnet, ich nicht nass werde.
Aus dem gleichen Grund einen Regenschirm.
Wechselklamotten (nicht schwarz), falls die anderen Klamotten durchnässt sind.
Eine Maske, um sich vor Corona zu schützen.
Etwas zu trinken und eine Flasche stilles Wasser extra, weil Mensch ja nie genug trinken kann.
Meinen Ausweis, damit ich mich im Zweifel ausweisen kann.
Etwas Kleingeld, damit ich auch telefonieren kann, falls mein Handyakku leer ist.

Ich lasse zuhause :
Sämtliche Drogen, weil ich mich noch lange an den hoffentlich erfolgreichen Tag erinnern möchte.
Mein Adressbuch, weil ich ja eh meine Freunde dabei habe.
Meine Tiere, weil eine Demo oft laut ist und das den Tieren meist unangenehm ist.

Wir hoffen, dass ihr mit dieser kleinen Liste etwas anfangen könnt und wir sehen uns am 8. Mai auf der Straße.

#EIN0805

Demo 01.05.2021 Göttingen

Gestern waren wir mit vielen kämpfenden Arbeiter*innen zusammen auf der Straße.
Auch wenn die Proteste in vielen Städten von massiver Polizeigewalt überschattet waren, bleiben wir solidarisch mit den Kämpfen für eine gerechtere Welt.
 
 
 
In Göttingen haben wir auch einen Redebeitrag gehalten, den ihr hier lesen könnt:
 
Seit ca. einem Jahr reden alle davon, wann es wieder normal sein wird. Doch sind wir mal ehrlich, die Normalität war nie wünschenswert.
Schon seit dem 18. Jahrhundert kämpfen revolutionäre Kräfte am 1. Mai dafür, dass es ein besseres Morgen geben wird.
 
Doch seit einem Jahr versuchen viele, dieses bessere Morgen in der Normalität der Vergangenheit zu suchen.
Was diese Realität eigentlich für viele bedeutet, scheinen sie dabei zu vergessen.
 
Für Flinta* Personen bedeutet sie, sexualisiert, reduziert und abgewertet zu werden, alltägliche Gewalt zu ertragen und unbezahlte Care-Arbeit zu leisten.
 
Für Migrant*innen bedeutet dies, diskriminiert, beleidigt und oft auf offener Straße angegangen zu werden, für Arbeiter*innen sich dem Leistungsdruck ihrer Vorgesetzten zu beugen, täglich mindestens 8 Stunden zu buckeln und im täglichen Konkurrenzkampf mit den Mitmenschen zu stehen.
 
 
Umso trauriger ist es, dass diese grausame Normalität für viele gut genug sei, um dahin zurück zu kehren.
Das liegt daran, dass die aktuelle Situation für viele noch unerträglicher ist.
Die Corona Politik der Bundesregierung dient dazu, die Reichen vor den Folgen der Pandemie zu schützen und trägt dies auf dem Rücken der Bevölkerung aus.
Einschränkungen treffen immer nur das Privatleben und es darf natürlich nicht die Arbeitszeit betreffen.
 
Doch die Lösung kann nicht sein, auf Menschenleben zu scheißen und antisemitischen Mist zu glauben und zu verbreiten.
 
Die Lösung muss die Abschaffung des Kapitalismus sein.
Denn dieser verführt, gerade in Krisenzeiten, Menschen immer mehr zum Hass und Neid auf andere.
Es geht einem gut, solange es anderen noch schlechter geht.
Und so wird immer fleißig weiter ausgegrenzt und diskriminiert.
 
Unser Ziel darf daher nicht ein Zurück zur alten Normalität sein, sondern muss darin bestehen, eine befreite und solidarische Gesellschaft zu erschaffen. Weg von Nationalismus, Kapitalismus, Sexismus und Antisemitismus.
 
Befreiung werden wir aber nicht dadurch erreichen, dass wir sie erbetteln, sondern wir müssen sie erkämpfen.
Deswegen sind wir heute hier und werden auch am 8. Mai um 13 Uhr in Einbeck am Bahnhof Mitte auf die Straße gehen.
 
Denn der Kampf um Befreiung geht weiter!
 
Fotos: Links Unten Göttingen https://www.flickr.com/photos/linksuntengoe/albums/72157719126770585