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Angriff auf Nazihäuser sowie Outing der Kameradschaft Einbeck

Da war ja ganz schön was los in unserer Kleinstadt…

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag griffen Aktivist*Innen das Haus von Dietrich Brosenne mit Steinen und Buttersäure an. Ein Statement auf indymedia gibt es hier zu lesen.

Vermutlich nicht einmal 24 Stunden später outeten die Antifaschist*Innen der Gruppe „375Nazimelder“ die Mitglieder der Kameradschaft Einbeck in ihren Nachbarschaften. Nachzulesen hier

Besonders schmunzeln müssen wir, dass „375Nazimelder“ das Dokument zur Anschauung zur Verfügung stellt. Die Leute schreiben außerdem, dass ihr Infos zu den Nazis auch gerne an deren Mail: 375nazimelder@riseup.net senden könnt. Auch wir überdenken eine Vernetzung mit der Gruppe.
Auch wenn wir dieses Mal nicht involviert waren: Wir freuen uns, dass der Widerstand gegen die Neonazis in Einbeck wächst!

Nazi sein heißt Probleme kriegen!

Die „Einbecker Beobachter“ – Ein neuer Versuch der lokalen Nazi-Szene

Leider mussten wir feststellen, dass sich parallel zu unseren Aktionen auch eine neue rechte Gruppierung aus Einbecker Nazis, sowie aus dem Umland stammenden Nazis gebildet hat. Sie selbst bezeichnen sich als „Junge Nationalisten“ und wurden schon durch mehrere Übergriffe auffällig.
Unter den Deckmantel von „besorgten Bürgern“, versuchen sie unter dem Namen „Einbecker Beobachter“ laut eigener Aussage, die „neue Antifagruppierung „161 Crew“ […] auszubremsen und in ihre Schranken zu weisen“. Was das bedeuten soll, mussten schon Antifaschisten aus Einbeck erleben. Am 12.04. lauerten drei vermummte Nazis einem Antifaschisten auf seinem Heimweg in Einbeck auf, drückten ihn gegen die Wand, verletzten ihn mit einem Messer mehrmals im Gesicht, verpassten ihm mehrere Faustschläge und ließen ihn wissen, dass es ihm noch schlimmer ergehen könne, unterlasse er nicht seine Aktivitäten.
Zwei Tage später, am 14.04.2018 verfolgten Maurice und Thorben Brosenne, Justin Warmbold und Jonas Armbrecht abends einen Genossen aus Einbeck mit dem Auto. Mit mehrmaligem Auffahren auf das Fahrzeug, sowie mehrmaliger Lichthupe versuchten sie die Person einzuschüchtern. Sie verfolgten ihn bis zu seinem Wohnort und fuhren erst, nachdem sie 30 Minuten vor seiner Haustür gewartet haben, letztendlich nach Hause. Zusätzlich sind Jonas Armbrecht und Justin Warmbold aufgefallen, als sie mit zwei weiteren Nazis einen Antifaschisten mit einem Auto verfolgten. Dabei versuchten sie mit lautem Rechtsrock aus ihrem Auto den Genossen einzuschüchtern. Nach einiger Zeit fuhren sie dann mit quietschenden Reifen und unter Heil Hitler-Rufen weg.
Ihre weitere Aufgabe sehen sie darin „in und um Einbeck das Vorgehen und die mutwillige Zerstörung fremden Eigentums zu beobachten und zu dokumentieren“. Bis jetzt sah dies jedoch auch anders aus: Sie fotografierten Antifaschisten auf Kundgebungen und veröffentlichten ein Autokennzeichen, sowie Bilder von ihnen im Internet.
Hinter der Gruppe stehen u.a. Maurice und Thorben Brosenne aus Einbeck. Schon mehrmals wurden die ehemaligen Göttinger Ziele antifaschistischer Interventionen. Maurice, wie auch sein Vater Dietrich, kandidierte in der Vergangenheit bereits für die NPD und die gesamte Familie spielt gerne in ihrer Freizeit Wehrmachtssoldaten. Außerdem bekannt ist Jannik Puchbauer, der am 23. September 2017 erstmals die Kundgebung der NPD in Northeim besuchte. Neu in Erscheinung getreten sind außerdem Justin Warmbold und Jonas Armbrecht. Beide wohnen in Naensen und sind erst seit kurzer Zeit aktiv. Momentan schätzen wir den Kern der Gruppe auf ca. 6 Faschist*innen, ihr Mobilisierungspotenzial jedoch auf ca. 10 – 15 Personen aus Einbeck und Umgebung ein. Überwiegend sind diese Personen bereits länger bekannt durch Aktivitäten im Zusammenhang mit der NPD.
Mit der Gründung der Gruppe findet sich ein neues Gewaltpotenzial in Einbeck wieder. Wir sind solidarisch mit allen Menschen, die Opfer von rechter Gewalt wurden. Auch in Northeim hörten wir von ähnlichen Vorfällen. Dies unterstreicht nur, dass antifaschistische Arbeit in Einbeck und dem Umland unverzichtbar ist.
Antifa in die Offensive!