Am Samstag reisten wir nach Goslar um gegen den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ zu demonstrieren.
Einst war der TddZ eine der größten Demos (und diente als Vernetzungstreffen) innerhalb der Nazi-Szene. Trotz einjähriger, bundesweiter Mobilisierung in Form einer Kampagne erschienen zur 10. Auflage gerade einmal 270 Nazis. Bereits 2017 waren die Organisatoren von der geringen Teilnehmerzahl (450) enttäuscht, jedoch schob man es in diesem Fall auf die ungünstige Lage Karlsruhes.
Dieses Jahr können sie einfach nur noch von einem Fiasko reden!
Und das obwohl die Polizei es ihnen versuchte, so gemütlich wie möglich zu machen. Man trennte die Stadt am Bahnhof und entlang der Gleise in Nord und Süd. Eine Jugenddemo der Falken im Norden wurde verboten.
Bei der Anreise wurden Busse, u.a. die der Genoss*Innen aus Göttingen, aufgehalten und jede*r wurde einzeln kontrolliert.
Dennoch waren am Ende um die 3000 Antifaschist*Innen in Goslar.
Antifaschistische Intervention gelang dennoch: Es gab Störungen im Schienenverkehr, sodass Teile der Nazis nicht oder nur sehr spät anreisen konnten.
Nach über zwei Stunden Verspätung zogen die Nazis auf ihre Route.
Wir nutzten eine spontan angemeldete Demo um wenigstens in der Innenstadt Goslars unseren Protest lautstark vorzutragen.
(Bildquelle Nico Kuhn)
Die Nazis hatten in der Zwischenzeit eine Sponti in Hildesheim angemeldet. Durch eine stabile Sitzblockade von Aktivist*Innen konnte diese jedoch verhindert werden.
Die Kampagne (und Ausrichtung des nächsten TddZ) wurde von den Nazis des ehemaligen Kollektiv Nordharz nach Chemnitz übergeben.
Sucksen scheint der letzte Notnagel des immer bedeutungsloser werdenden TddZ zu sein…