Am Samstag, den 30.3., waren 1000 Menschen bei der Demonstration „ES REICHT! Gegen faschistische Umtriebe in Göttingen“ um u.a. gegen die Göttinger Neonazis zu demonstrieren. Auch wir waren bei der Demonstration und haben einen Redebeitrag gehalten:
Liebe Menschen aus Göttingen!
Wir sind die 161 Einbeck, eine antifaschistische Gruppe aus Einbeck, die seit circa einem Jahr die Aktivitäten der rechtsextremen Neonaziszene in Einbeck dokumentiert und versucht den bestehenen Strukturen in Einbeck einen entschlossenen Antifaschismus entgegenzusetzen.
Im Gegensatz zu den Göttingern FaschistInnen der Göttinger
Neonazi-Clique treten die Einbecker Neonazis klar als neonazistische Organisation, mit dem Namen „Kameradschaft Einbeck“ auf. Typischerweise für kameradschaftlich organisierte Neonazis, versuchen die Gruppen in Göttingen und Einbeck mithilfe von Gewalt gegenüber mutmaßlichen Linken
eine Angstathmosphäre aufzubauen. So gab es in Einbeck im vergangenen Jahr über 25 Bedrohungen, Verfolgungen und Übergriffe. Ein Beispiel ist eine Drohung mit „Kopf Ab“, „Kopf Ab“, oder mehrere Androhungen von körperlicher Gewalt. Auch Einbrüche von Neonazis in Garagen, einen Überfall mit Messern, sowie mehrere Verfolgungen mit Auto und zu Fuß bis
zu dem Wohnort oder der Arbeitsstelle von Antifaschisten fanden statt.
Zur Folge hatten diese faschistischen Umtriebe, dass Genossen zeitweise ihren Tagesablauf verändern mussten und nicht mehr allein in die Einbecker Innenstadt gehen wollten, bzw. konnten.
Nur entschlossenen, antifaschistischen Aktionen ist es zu verdanken, dass die Neonazis ihre Einschüchterungsversuche eingrenzen! Denn wenn wir Neonazis nicht entschlossen entgegentreten und ihren faschistischen Umtrieben freien Lauf lassen, hat dies negative Auswirkungen auf all diejenigen, die sich entschlossen gegen den Faschismus und für eine offene
Welt engagieren.
Dafür benötigt es nicht nur einen breiten,
zivilgesellschaftlichen Antifaschismus und Solidarität unter einzelnen Gruppen, sondern auch direkte und entschlossene Aktionen gegen Neonazis!
Doch auch, wenn die Neonazis erfolgreich aus der Stadt gedrängt wurden und gemerkt haben, dass sie keiner in der Stadt haben will, ist es wichtig, Diese weiterhin zu beobachten. Denn schließlich sind die einzelnen Personen nur verzogen und nicht aus der Welt. Die jetzigen Köpfe des jungen Teils der Kameradschaft Einbeck sind alte Bekannte.
Vor mehreren Jahren wurden die gebürtigen Göttinger Dietrich, Maurice und Thorben Brosenne erfolgreich aus Göttingen vertrieben. Im Anschluss zogen Sie nach Einbeck und konnten so über mehrere Jahre in Ruhe Netzwerke pflegen und eine Kameradschaft aufbauen, indem sie dafür
sorgten, dass lokale rechte Jugendliche sich radikalisierten. Bis heute rekrutieren sie täglich mit erschreckendem Erfolg SchülerInnen der BBS Einbeck, oder von anderen Schulen, und das, obwohl sie in Tradition von 90er-Jahre-Glatzen auftreten und nicht als moderne Neonazi-Hipster.
Um dies zu verhindern und ihnen weiterhin das Leben schwer zu machen, aber auch um lokale antifaschistische Strukturen nicht alleine zu lassen, brauchen Provinz-Antifas die Solidarität der umliegenden Großstädte!
Denn eins ist klar: Egal, ob Eisenach, Goslar, oder Einbeck:
Support your local Hinterland!
Quelle: Links unten Göttingen. Vollständiges Album der Demo in Göttingen