Neonazis in Einbeck – Faschistische Strukturen in Einbeck offenlegen

Informationsvortrag zu Nazistrukturen in Einbeck

Seit inzwischen vier Jahren quälen wir uns mit dem immer
gleichen Thema: Die sogenannte „Flüchtlingskrise“ bot die
lang ersehnte Rechtfertigung für einen massiven Rechtsruck in
Deutschland.
Während die AfD sich in Einbeck dank antifaschistischen Inter-
ventionen zurückhält, gewinnen neonazistische Vereinigungen
wie die Kameradschaftsszene in Einbeck Zulauf.
Fast wöchentlich bedrohen und über-
fallen diese linke Personen im Stadtgebiet von Einbeck.
Um über rechtsextremistische Netzwerke aufzuklären, die
bereits in den 90er Jahren in Landkreis Northeim und Einbeck
entstanden sind und bis heute existieren, laden wir – die Gruppe
161 Einbeck – ein, um die Vereinigungen, die Haupt-
darsteller*innen der Neonaziszene und die aktuelle Situation in
Einbeck vorzustellen.
Der Vortrag ist so konzipiert, dass kein Vorwissen nötig ist.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Dienstag, 18. Dezember | 19:00 Uhr
Backpackers Inn | Tiedexer Straße 7, Einbeck

Außerdem sind weitere Infoveranstaltungen in den umliegenden Städten geplant! Bleibt gespannt!

Bericht zur Demo der JN am 24.11. in Salzgitter

Am Samstag, den 24.11., holte die JN ihre Anfang Oktober abgesagte Demo in Salzgitter nach.

Im Stadtteil Lebenstedt, der ein vermeintlich sozialer Brennpunkt mit hohem Migrationsanteil sein soll, wollte die JN (Junge Nationalisten, Jugend-Orga der NPD) lautstark und imposant ihren menschenverachtenden Rassismus unter dem Motto „Sicherheit schaffen – Überfremdung und Ghettoisierung stoppen!“ verbreiten. So schaute man sich z.B. bei der Partei „3.Weg“ den Einsatz von Trommeln an der Demo-Spitze ab.

Auf der Gegenseite wurde ein „Fest der Demokratie“ durch diverse Gewerkschaften und Parteien auf die Beine gestellt, an dem sich ca. 1000 Menschen beteiligten und gegen den Nazi-Aufmarsch protestierten.

Ebenso gab es einen dynamischen Teil des Gegenprotests, dem es immer wieder gelang auf die Naziroute vorzustoßen und zivilen Ungehorsam zu leisten. Bereits nach wenigen Metern ihrer Route standen die Nazis der ersten Sitzblockade gegenüber.

Die an dem Tag planlos agierende Polizei ließ jedoch keinen Zweifel zu, dass es ihr oberstes Ziel war, den Nazis den Weg freizumachen.

So wurde die erste Sitzblockade auf einer Straßenseite geräumt, um die Nazis am Rest vorbeizuführen.

Ein weiterer Blockadeversuch am weiteren Verlauf wurde ebenso unsanft gestoppt.

Im späteren Verlauf wurde diese Haltung der Polizei und des BFEs noch deutlicher und die Vorgehensweise härter. Unter ständigen Nicklichkeiten in Form von Schubsen, Hauen und Treten, wurde der dynamische Gegenprotest permanent drangsaliert.

Friedliche Demonstrant*Innen wurden z.T. ohne Anlass von einzelnen „Freund*Innen und Helfer*Innen“ so gestoßen, dass diese fielen.

Später drückte man Menschen in einen Kessel, um diesen dann 3 Minuten später aufzulösen. Der Sinn dahinter? Unbekannt…

Bei der Nazi-Demo beteiligten sich gerade einmal 70 Faschist*Innen aus ganz Deutschland. Auch aus Einbeck kamen Teilnehmer*Innen.

Hierbei handelte es sich um: Maurice und Thorben Brosenne, Jonas Armbrecht, Justin Warmbold sowie Torsten und Aniko Schulz aus (Dassel-)Hilwartshausen.

Bilder hierzu gibt es z.B. bei Jannis Große, Recherche Nord oder dokurechts

Bei der schwach besuchten Nazi-Demo gab es einige, fast schon lustig anmaßende, Randnotizen:

Torsten Schulz musste seine Jacke (Marke CoNSDAPle) ausziehen. Scheinbar war er nicht in der Lage, die Auflagen der besuchten Demonstration zu lesen.

Beinahe satirisch wirkte die Aussage „Wir holen uns unsere Stadt zurück“ wenn mensch bedenkt, dass diese Formulierung doch überwiegend von Faschos aus Meck.-Pomm., Dortmund, Goslar, Braunschweig, oder eben auch Einbeck, skandiert wurde.

Und da ist dann noch Benjamin Krüger, ein Neonazi aus dem Raum Hannover, der vor unseren Augen eine Anzeige bei der Polizei machen wollte, weil er bei einer kleineren Handgreiflichkeit einen „roten Striemen“ im Hals-Nackenbereich davontrug. Immer diese knallharten Deutschen…

Nach der Zwischenkundgebung der Neonazis lief das Fest der Demokratie symbolisch mit Besen (den braunen Dreck aus der Stadt fegend) der Nazi-Route nach.

Außenwirkung gab es für die Neonazis keine. Anwohner*Innen zeigten ihnen z.B. mit Abspielen des Lieds der Schlümpfe, was Sie von ihnen halten.

So bleibt festzuhalten, dass das mal wieder ein peinlicher Auftritt mehr für die Neonazi-Szene in Niedersachsen war. Außer dem Gröhlen dummer Parolen und dem Spazierenführen von (hässlichen) Fahnen, lautete das Motto: Außer Spesen nichts gewesen.

ENE MENE MUH – 6 Nazi-Jobs sind weg. Und nu?

Wie wir hörten, ist Firma Kayser in Einbeck aufgefallen, eine ganze Reihe an Neonazis -überwiegend über die Zeitarbeitsfirmen ZAG und Manpower- in ihren Reihen beschäftigt zu haben. Gerüchten zur Folge haben gleich 6 Neonazis der Kameradschaft Einbeck ihren Job verloren. Hierbei wird es sich vermutlich um Maurice und Thorben Brosenne, Maximilian Merk, Pascal Lepoittevin sowie Jonas Armbrecht und Justin Warmbold handeln.

Gut, dass Firma Kayser sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, da der Lohn am Ende in die Nazisezene fließt, auf welchem Wege auch immer. Wir begrüßen diesen Schritt und hätten, insofern seitens Firma Kayser gewünscht, noch weitere „interessante Kandidaten“.

Dieser Schritt ist nur folgerichtig, da Firma Kayser doch ein internationales Unternehmen ist und (natürlich) auch Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt.

Ob dies nun die Konsequenz aus dem Outing der Kameradschaft durch „375Nazimelder“ ist, bleibt Spekulation. In jedem Fall werden es die Mitglieder auch bei zukünftigen Arbeitgeber*Innen schwer haben, unerkannt zu bleiben.

Kein Geld für Nazischeiß!

Interessant ist ebenso die Tatsache, dass die Polizei gestern bei Kayser war um ein großes, auf das Dach des Verwaltungsgebäudes gemaltes, Hakenkreuz aufzunehmen.

Kayser hakenkreuz

Ob es sich hierbei um eine „Abrechnung“ handelt?

Der Kandidatenkreis sollte in jedem Fall überschaubar sein…

Nazis aus der Deckung holen!

Angriff auf Nazihäuser sowie Outing der Kameradschaft Einbeck

Da war ja ganz schön was los in unserer Kleinstadt…

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag griffen Aktivist*Innen das Haus von Dietrich Brosenne mit Steinen und Buttersäure an. Ein Statement auf indymedia gibt es hier zu lesen.

Vermutlich nicht einmal 24 Stunden später outeten die Antifaschist*Innen der Gruppe „375Nazimelder“ die Mitglieder der Kameradschaft Einbeck in ihren Nachbarschaften. Nachzulesen hier

Besonders schmunzeln müssen wir, dass „375Nazimelder“ das Dokument zur Anschauung zur Verfügung stellt. Die Leute schreiben außerdem, dass ihr Infos zu den Nazis auch gerne an deren Mail: 375nazimelder@riseup.net senden könnt. Auch wir überdenken eine Vernetzung mit der Gruppe.
Auch wenn wir dieses Mal nicht involviert waren: Wir freuen uns, dass der Widerstand gegen die Neonazis in Einbeck wächst!

Nazi sein heißt Probleme kriegen!