Ganze 5 Neonazis halten geschichtsrevisionistisches Dresden-Rumgeopfer in Einbeck ab

Am Sonntag, den 14.2.21 tauchte um 14 Uhr die Resterampe der Einbecker Neonaziszene um „Die Rechte“ auf dem Einbecker Marktplatz auf, um ein Dresden-Gedenken abzuhalten. Wie zuletzt üblich, wurde diese Veranstaltung im Vorfeld nicht durch die Neonazis beworben oder öffentlich angekündigt. Ob sie eingesehen haben, dass sich Ihnen eh niemand anschließt, sie keinen Bock auf Gegenprotest haben, oder sich das Hintertürchen offenhalten kurzfristig die Veranstaltung abzusagen wie zuletzt bei ihrer „Demo“ im Dezember, ist spekulativ.

Die Einbecker Gruppen und Bündnisse entschieden sich aus solidarischen Gründen in einer Pandemie, keinen großen Gegenprotest zu organisieren. Völlig ohne Gegenprotest war jedoch auch inakzeptabel. Frei nach ZSK „egal wo Ihr auftaucht – Wir sind zuerst da“ trafen sich bereits um 12 Uhr Menschen von Einbeck ist bunt und der Seebrücke Einbeck um Schneemenschen mit Protestschildern zu bauen. Fun fact: Das waren mehr Schneemenschen als hinterher Neonazis auftauchen sollten.

Die Neonazis gaben im doppeldeutigen Sinne ein trauriges Bild ab.

So nahmen von links nach rechts Thorben Brosenne, Dietrich Brosenne, Tobias Haupt, Holger Erbach und Nico Thies an der Kundgebung teil. Zu sagen hatten die 5 nichts, es gab keinen Redebeitrag. So blieb es dabei, dass man sich vor dem alten Rathaus zum gemeinsamen „Musik“ hören traf. Im Verlauf der Kundgebung liefen dann noch zwei Passant*innen an den Neonazis vorbei und bewarfen diese mit Papierfliegern. Stabil!

Nach einer halben Stunde war das Elend dann auch beendet und die Neonazis verpissten sich in ihren ehemals so gern proklamierten Nazikiez.

Das wars! Wir würden jedoch gerne noch etwas Anderes thematisieren:

Nicht wenig überraschend kramten die Neonazis ihr peinliches Transpi aus dem letzten Jahr heraus und zeigten dieses auf der Kundgebung. Darauf zu lesen ist dei Zahl von 250.000 Toten durch den „Bombenholocaust“. Historiker*innen gehen heute von einer Zahl von 18.000 bis max. 25.000 Toten aus. Die Verwendung des Begriffs Holocaust im Dresden-Kontext ist eine Relativierung der Shoah mit der industriellen Vernichtung von 6 Millionen Menschen und ist an Widerlichkeit kaum zu überbieten. Laut Pressemitteilung der Cops zeigten die Neonazis „entsprechendes Transpi“. Nein! Das ist geschichtsrevisionistisch und Shoah-Relativierung gepaart mit einem in der Zahl verzehnfachten Opfermythos neonazistischer Ideologie, sowie stumpfer Täter-/Opferumkehr. Das ist nicht „entsprechend“, sondern Nazi-Propaganda. Schämt Euch! Ebenso die örtliche Presse, die diese Formulierung der Cops unreflektiert wiederkäut…

Für den 13.2. in Dresden wurde der Begriff „Bombenholocaust“ per Auflage verboten. Hier haben die Behörden schlicht gepennt. Das Transpi war, wie oben erwähnt, nicht besonders überraschend. Aber Du weißt, dass Du in Einbeck bist, wenn Neonazis in einem ihrer Wohlfühlparadiese (Sucksen) strengere Auflagen bekommen als in Einbeck…

Und zuletzt gerne noch ein bisschen Nachhilfe in Geschichte und Logik: Goebbels fragte „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Deutschland: „JAAA!“. Deutschland bekam Krieg und jammert rum. Sowas kommt von sowas! Ohne den historischen deutschen Faschismus mit seiner menschenverachtenden Idologie, den Angriffskriegen und Vernichtungsphantasien wäre 1945 maximal Vogelkot vom Dresdner Himmel gefallen.

Daher heißt es auch heute für uns, dem Schwur von Buchenwald verpflichtet: Nie wieder!

Gegen Neonazis und ihre Opfermythen!

Was bricht jeden Deutschland-Schwur? Bomber Harris Deutschland-Tour!

Weitere Bilder gibt`s bei Nico Kuhn: https://www.flickr.com/photos/nicokuhn/sets/72157718291912627/with/50943422357/